Prozessbasierte Verwaltungsdigitalisierung

Juni 16, 2025
von Michael Ahr
Geschäftsführer

Prozessmanagement als Grundlage für  Verwaltungsdigitalisierung: Warum  schlechte analoge Prozesse zu schlechten  digitalen Prozessen werden

Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung ist in vollem Gange. Milliarden werden  investiert, neue Software implementiert und digitale Workflows eingeführt. Doch viele dieser  Projekte bleiben hinter den Erwartungen zurück oder scheitern sogar vollständig. Der Grund  liegt selten in der Technologie selbst, sondern in einem fundamentalen Denkfehler: der  Annahme, dass Digitalisierung automatisch zu besseren Prozessen führt. Die Realität ist  ernüchternd – ein schlechter analoger Prozess wird durch Digitalisierung zu einem schlechten  digitalen Prozess, nur schneller. 

 

 

Das Dilemma gescheiterter Digitalisierungsprojekte

In den meisten Verwaltungen folgt Digitalisierung einem vertrauten Muster: Ein analoger  Prozess wird identifiziert, eine passende Software beschafft und der bestehende Ablauf  digitalisiert. Was dabei übersehen wird, ist die kritische Frage nach der Qualität des  zugrundeliegenden Prozesses. Ineffizienzen, Redundanzen und strukturelle Probleme werden  nicht beseitigt, sondern in die digitale Welt fortgeschrieben. 

Die Folgen sind messbar: Digitalisierungsprojekte, die ihre Effizienzziele verfehlen, weil die  digitalisierten Prozesse genauso umständlich sind wie ihre analogen Vorgänger. IT-Systeme,  die von den Mitarbeitenden umgangen werden, weil sie deren Arbeitsrealität nicht abbilden.  

Hohe Folgekosten durch nachträgliche Anpassungen und Workarounds, die ursprünglich  nicht geplant waren. 

Ein typisches Beispiel: Eine Verwaltung digitalisiert ihr Antragsverfahren, ohne die  zugrundeliegenden Genehmigungsschleifen zu hinterfragen. Das Ergebnis ist ein digitaler  Prozess mit ebenso vielen Medienbrüchen und Verzögerungen wie zuvor – nur dass diese nun  in einem teuren IT-System abgebildet sind. Die Bürger erleben keine spürbare Verbesserung,  und die Mitarbeitenden müssen zusätzlich mit einer neuen Software kämpfen. 

Das Problem liegt in der verbreiteten Annahme, dass Technologie per se Verbesserung  bedeutet. Diese technikzentrierte Sichtweise übersieht, dass Digitalisierung nur so gut sein  kann wie die Prozesse, die sie abbildet. Ohne fundiertes Prozessverständnis führt  Digitalisierung zur kostspieligen Automatisierung bestehender Defizite in den  Arbeitsabläufen. 

 

 

Warum Technologie allein nicht reicht: Die Grenzen des  technikzentrierten Ansatzes

Viele Digitalisierungsinitiativen folgen einem technikzentrierten Ansatz: Eine neue Software  wird ausgewählt und implementiert, in der Hoffnung, dass sie bestehende Probleme löst.  Diese Herangehensweise ignoriert jedoch die organisatorischen und prozessualen Realitäten  der Verwaltung und führt zu vorhersagbaren Problemen.

Software diktiert Prozesse statt sie zu unterstützen: Wenn Prozesse nicht vorab durchdacht  sind, bestimmt die Software, wie gearbeitet wird. Die Verwaltung passt sich dem System an,  nicht umgekehrt. Dies führt zu umständlichen Workarounds und Frustration bei den  Anwendern. 

Schnittstellen werden übersehen: Verwaltungsprozesse erstrecken sich meist über mehrere  Organisationseinheiten und IT-Systeme. Ohne systematische Prozessbetrachtung entstehen  neue Medienbrüche zwischen digitalen und analogen Teilprozessen oder zwischen  verschiedenen IT-Systemen. 

Change-Management wird vernachlässigt: Neue Software zu implementieren ist eine  technische Aufgabe. Neue Arbeitsweisen zu etablieren ist eine organisatorische  Herausforderung, die systematisches Change-Management erfordert. Ohne  Prozessverständnis fehlt die Grundlage für wirksame Veränderungsbegleitung. 

Qualitätsprobleme bleiben unentdeckt: Digitalisierung macht Prozesse schneller, aber nicht  automatisch besser. Qualitätsprobleme in analogen Prozessen – wie unklare  Verantwortlichkeiten, fehlende Kontrollmechanismen oder uneinheitliche Standards – werden  digitalisiert und sind dann schwerer zu erkennen und zu korrigieren. 

Skalierungseffekte verstärken Probleme: Digitale Systeme ermöglichen die schnelle  Bearbeitung großer Mengen. Wenn der zugrundeliegende Prozess fehlerhaft ist, potenzieren  sich diese Fehler. Ein analoger Prozess mit 10% Fehlern wird zu einem digitalen Prozess mit  10% Fehlern – aber bei zehnfach höherem Durchsatz. 

Erfolgreiche Digitalisierung erfordert daher einen systematischen Ansatz, der  Prozessoptimierung und Technologieeinsatz intelligent verknüpft. 

 

 

Der systematische Ansatz: Erst optimieren, dann  digitalisieren

Erfolgreiche Verwaltungsdigitalisierung folgt einer klaren Systematik, die  Prozessoptimierung und Technologieeinsatz intelligent verknüpft. Diese Systematik  vermeidet die typischen Fallstricke technikzentrierter Ansätze und schafft die Grundlage für  nachhaltige Verbesserungen. 

Phase 1: Prozessverständnis entwickeln

Nicht alle Verwaltungsprozesse verdienen die gleiche Aufmerksamkeit bei der  Digitalisierung. Eine strategische Auswahl fokussiert auf jene Prozesse, die entweder  besonders häufig durchlaufen werden, hohe Ressourcenbindung aufweisen, kritische  Bürgerkontakte umfassen oder erhebliche Optimierungspotenziale versprechen. Diese  Priorisierung verhindert, dass Digitalisierungsressourcen in nebensächlichen Bereichen  verschwendet werden. 

Der erste Schritt ist dann die systematische Analyse der ausgewählten Prozesse. Dies geht  weit über die bloße Dokumentation hinaus und umfasst das Verständnis der  zugrundeliegenden Logik, der Schnittstellen und der tatsächlich gelebten Arbeitsweisen. Ohne  dieses Fundament bleibt jede Digitalisierung oberflächlich.

Die Prozessanalyse erfasst nicht nur die formalen Abläufe, sondern auch die informellen  Praktiken, die oft entscheidend für das Funktionieren der Verwaltung sind. Welche  ungeschriebenen Regeln gibt es? Wo entstehen Reibungen zwischen verschiedenen  Bereichen? Welche Workarounds haben die Mitarbeitenden entwickelt, um mit Defiziten des  aktuellen Systems umzugehen? 

Besonders wichtig ist die Betrachtung der End-to-End-Prozesse aus Bürgersicht. Viele  Verwaltungsleistungen erscheinen aus interner Sicht effizient organisiert, erweisen sich aber  aus Bürgerperspektive als fragmentiert und schwer nachvollziehbar. Eine ganzheitliche  Prozessbetrachtung deckt diese Diskrepanzen auf und schafft die Basis für bürgerorientierte  Digitalisierung. 

Phase 2: Systematische Prozessoptimierung

Auf Basis des Prozessverständnisses erfolgt die systematische Optimierung der Abläufe. Die  Optimierung orientiert sich an klaren Prinzipien: Reduzierung von Schnittstellen und  Medienbrüchen, Parallelisierung bisher sequenzieller Abläufe, Eliminierung redundanter  Aktivitäten und Standardisierung wiederkehrender Prozessschritte. Besondere  Aufmerksamkeit gilt der kritischen Prüfung von Genehmigungsebenen und Kontrollschleifen  auf ihre tatsächliche Notwendigkeit. 

Ein zentrales Element ist die Simulation optimierter Prozesse, bevor sie digitalisiert werden.  Pilotprojekte mit den neuen Abläufen zeigen, ob die theoretischen Verbesserungen auch  praktisch funktionieren. Diese Erprobungsphase verhindert, dass strukturelle Probleme in die  digitale Lösung übernommen werden. 

Phase 3: Technologieauswahl und -implementierung

Erst nach der Prozessoptimierung erfolgt die Auswahl der geeigneten Technologie. Da die  Anforderungen an das IT-System nun präzise definiert sind, kann eine fundierte Entscheidung  getroffen werden. Die Software wird nicht nach verfügbaren Features ausgewählt, sondern  nach ihrer Fähigkeit, die optimierten Prozesse bestmöglich zu unterstützen. 

Die Implementierung erfolgt schrittweise und wird kontinuierlich mit den Prozesszielen  abgeglichen. Anpassungen der Software werden nur vorgenommen, wenn sie die  Prozessqualität verbessern, nicht um technische Möglichkeiten auszureizen. Diese  Fokussierung verhindert die schleichende Überfrachtung mit Funktionen und hält die Lösung  überschaubar. 

Phase 4: Kontinuierliche Verbesserung etablieren

Digitalisierung ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess.  Die implementierten Systeme werden regelmäßig auf ihre Prozessunterstützung überprüft und  bei Bedarf angepasst. Neue Anforderungen werden zunächst auf Prozessebene durchdacht,  bevor technische Lösungen entwickelt werden. 

Entscheidend ist die Etablierung einer Feedback-Kultur, in der sowohl Mitarbeitende als auch  Bürger kontinuierlich Rückmeldungen zur Prozessqualität geben können. Diese  Rückmeldungen fließen systematisch in die Weiterentwicklung ein und verhindern, dass sich  die digitalen Prozesse von der Nutzerealität entfernen.

 

 

Wie professionelles Prozessmanagement Digitalisierung  ermöglicht

Professionelles Prozessmanagement schafft die notwendigen Voraussetzungen für  erfolgreiche Digitalisierung. Es geht dabei nicht nur um die einmalige Optimierung von  Abläufen, sondern um die Etablierung einer prozessorientierten Organisationskultur, die  kontinuierliche Verbesserung und systematische Digitalisierung ermöglicht. 

Schaffung von Prozesstransparenz

Das erste Ziel professionellen Prozessmanagements ist die Schaffung von Transparenz über  die tatsächlichen Arbeitsabläufe. Viele Verwaltungen verfügen zwar über formale  Prozessbeschreibungen, diese bilden jedoch nicht die gelebte Realität ab. Systematisches  Prozessmanagement macht sichtbar, wie Arbeit wirklich verrichtet wird, wo Probleme  entstehen und welche informellen Lösungen die Mitarbeitenden entwickelt haben. 

Diese Transparenz ist die Grundlage für jede sinnvolle Digitalisierung. Nur wenn verstanden  ist, wie Prozesse funktionieren, können digitale Lösungen entwickelt werden, die tatsächlich  Verbesserungen bringen. Prozesstransparenz verhindert auch, dass wichtige Prozessschritte  bei der Digitalisierung übersehen werden. 

Entwicklung von Prozesskompetenz

Professionelles Prozessmanagement baut systematisch Prozesskompetenz in der Organisation  auf. Mitarbeitende lernen, in Prozessen zu denken, Schnittstellen zu verstehen und  Optimierungspotenziale zu erkennen. Diese Kompetenz ist entscheidend für erfolgreiche  Digitalisierung, da sie die Grundlage für die konstruktive Mitgestaltung digitaler Lösungen  bildet. 

Prozesskompetenz ermöglicht es auch, digitale Systeme nach ihrer Implementierung  kontinuierlich zu verbessern. Statt passive Anwender zu sein, werden die Mitarbeitenden zu  aktiven Gestaltern ihrer digitalen Arbeitsumgebung. Sie können beurteilen, welche  Funktionen hilfreich sind und welche die Arbeit erschweren. 

Etablierung von Qualitätsstandards

Systematisches Prozessmanagement definiert klare Qualitätsstandards für  Verwaltungsprozesse. Diese Standards umfassen nicht nur Durchlaufzeiten und  Bearbeitungsqualität, sondern auch Aspekte wie Transparenz, Nachvollziehbarkeit und  Bürgerfreundlichkeit. Digitalisierung kann diese Standards dann konsequent umsetzen und  überwachen. 

Qualitätsstandards schaffen auch die Grundlage für die Messung von  

Digitalisierungserfolgen. Ohne klare Prozessziele ist es unmöglich zu beurteilen, ob eine  digitale Lösung tatsächlich Verbesserungen gebracht hat. Prozessmanagement etabliert die  notwendigen Kennzahlen und Messverfahren für ein faktenbasiertes  

Digitalisierungscontrolling. 

Vorbereitung des Change-Managements

Digitalisierung bedeutet immer auch organisatorische Veränderung. Professionelles  Prozessmanagement bereitet diese Veränderungen systematisch vor, indem es die Betroffenen  frühzeitig einbezieht und die Auswirkungen der geplanten Änderungen transparent macht. Die  partizipative Entwicklung optimierter Prozesse schafft Verständnis für die Notwendigkeit von  Veränderungen und Akzeptanz für neue Arbeitsweisen. 

Besonders wertvoll ist die Möglichkeit, neue Prozesse zunächst analog zu testen, bevor sie  digitalisiert werden. Diese Erprobungsphase ermöglicht es, Probleme zu erkennen und zu  lösen, bevor sie in teurer Software implementiert werden. Sie schafft auch Vertrauen in die  geplanten Änderungen und reduziert Widerstände gegen die spätere Digitalisierung. 

 

 

Erfolgspraxis: Systematische Transformation in der  Bauantragsverwaltung

Ein anschauliches Beispiel für den systematischen Ansatz bietet die Transformation der  Bauantragsverwaltung einer mittelgroßen Stadt. Statt sofort eine neue Software zu  implementieren, begann das Projekt mit einer umfassenden Prozessanalyse, die überraschende  Erkenntnisse lieferte. 

Die Ausgangslage: Komplexe analoge Abläufe

Der bestehende Bauantragsporozess erstreckte sich über fünf verschiedene  Organisationseinheiten und umfasste 23 einzelne Prozessschritte. Die durchschnittliche  Bearbeitungszeit betrug 14 Wochen, wobei nur 20% der Zeit tatsächlich für die inhaltliche  Bearbeitung verwendet wurden. 80% entfielen auf Wartezeiten, Weiterleitung und  Abstimmungsprozesse. 

Die Prozessanalyse deckte systematische Probleme auf: Unklare Zuständigkeiten führten zu  Rückfragen und Verzögerungen. Parallele Prüfungen verschiedener Fachbereiche blockierten  sich gegenseitig. Medienbrüche zwischen digitalen Fachverfahren und analogen  Abstimmungsprozessen verursachten Informationsverluste und Doppelarbeiten. 

Die Prozessoptimierung: Systematische Neugestaltung

Basierend auf den Analyseergebnissen wurde der Prozess grundlegend neu gestaltet.  Kernelemente der Optimierung waren die Zusammenführung verwandter Prüfschritte, die  Parallelisierung bisher sequenzieller Abläufe und die Definition klarer Eskalationswege für  Problemfälle. 

Besonders wirksam war die Einführung eines Case-Management-Ansatzes: Jeder Bauantrag  erhielt einen festen Ansprechpartner, der für den gesamten Prozess verantwortlich war. Dieser  koordinierte alle beteiligten Fachbereiche und sorgte für reibungslose Abläufe. Standardfälle  konnten durch vordefinierte Workflows beschleunigt bearbeitet werden, während komplexe  Fälle individuelle Betreuung erhielten. 

Die optimierten Prozesse wurden zunächst in einem Pilotbereich getestet und schrittweise  verfeinert. Erst nach der erfolgreichen Erprobung wurde mit der Digitalisierung begonnen. 

Die Digitalisierung: Technologie folgt Prozess

Die Auswahl der IT-Lösung erfolgte auf Basis der optimierten Prozesse. Da die  Anforderungen präzise definiert waren, konnte eine passende Software identifiziert werden,  die den neuen Ablauf optimal unterstützte. Die Implementierung verlief ohne größere  Probleme, da die Nutzer bereits mit den neuen Prozessen vertraut waren. 

Das digitale System bildete die optimierten Abläufe exakt ab und automatisierte  Routinetätigkeiten wie Fristenüberwachung, Statusupdates und standardisierte  Kommunikation. Schnittstellen zu anderen Fachverfahren wurden systematisch integriert, um  Medienbrüche zu vermeiden. 

Die Ergebnisse: Messbare Verbesserungen

Die systematische Herangehensweise führte zu beeindruckenden Ergebnissen: Die  durchschnittliche Bearbeitungszeit reduzierte sich von 14 auf 6 Wochen. Die  Kundenzufriedenheit stieg deutlich, da die Antragsteller jederzeit den aktuellen Status  verfolgen konnten. Die Mitarbeitenden berichteten von weniger Stress und mehr Zeit für die  inhaltliche Bearbeitung. 

Entscheidend war jedoch nicht nur die Effizienzsteigerung, sondern auch die nachhaltige  Verbesserung der Prozessqualität. Das neue System bot umfassende Transparenz über alle  Bearbeitungsschritte und ermöglichte kontinuierliche Optimierungen basierend auf konkreten  Daten. 

 

 

Integration in die digitale Verwaltungsstrategie

Prozessbasierte Digitalisierung darf nicht isoliert betrachtet werden, sondern muss in eine  übergreifende digitale Verwaltungsstrategie eingebettet sein. Diese Integration berücksichtigt  verschiedene Dimensionen und schafft Synergien zwischen einzelnen  

Digitalisierungsprojekten. 

Strategische Ebene: Vision für die Digitalisierung entwickeln

Auf strategischer Ebene geht es um die Entwicklung einer Vision für die Digitalisierung der  gesamten Verwaltung. Diese Vision definiert, welche Art von Verwaltung angestrebt wird:  bürgerzentriert, effizient, transparent und proaktiv. Prozessmanagement trägt zur  Operationalisierung dieser Vision bei, indem es konkrete Prozessziele ableitet und messbar  macht. 

Die Vision für die Digitalisierung schafft auch den Rahmen für Priorisierungsentscheidungen:  Welche Prozesse sollen zuerst digitalisiert werden? Welche Qualitätsstandards gelten  einheitlich? Wie sollen verschiedene IT-Systeme integriert werden? Ohne strategischen  Rahmen führt Digitalisierung zu einem Flickenteppich isolierter Insellösungen. 

Operative Ebene: Digitalisierungsroadmap erstellen

Auf operativer Ebene wird die Vision für die Digitalisierung in eine konkrete Roadmap  übersetzt. Diese definiert die Reihenfolge von Digitalisierungsprojekten, berücksichtigt  Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Prozessen und plant die erforderlichen Ressourcen.  Prozessmanagement liefert die notwendigen Informationen für diese Planung.

Besonders wichtig ist die Berücksichtigung von Schnittstellen zwischen verschiedenen  Prozessen. Die Digitalisierung eines Prozesses kann Auswirkungen auf vor- und  nachgelagerte Abläufe haben. Eine systematische Roadmap plant diese Auswirkungen mit  und vermeidet unbeabsichtigte Störungen. 

Umsetzungsebene: Projekte professionell realisieren

Auf der Umsetzungsebene geht es um die professionelle Durchführung einzelner  Digitalisierungsprojekte. Hier zeigt sich der Wert systematischen Prozessmanagements:  Projekte mit solider Prozessgrundlage verlaufen effizienter, produzieren bessere Ergebnisse  und werden von den Nutzern eher akzeptiert. 

Die Umsetzungsebene umfasst auch die systematische Dokumentation von Erfahrungen und  die Weiterentwicklung der Digitalisierungsmethodik. Jedes Projekt trägt zum organisationalen  Lernen bei und verbessert die Fähigkeit für zukünftige Digitalisierungsvorhaben. 

 

 

Nachhaltigkeit durch prozessbasierte Digitalisierung

Ein entscheidender Vorteil prozessbasierter Digitalisierung liegt in ihrer Nachhaltigkeit.  Während technologiezentrierte Ansätze oft zu kurzlebigen Lösungen führen, schaffen  prozessbasierte Ansätze die Grundlage für kontinuierliche Verbesserung und  Anpassungsfähigkeit. 

Adaptierbarkeit an veränderte Anforderungen

Verwaltungsanforderungen ändern sich kontinuierlich durch neue Gesetze, veränderte  Bürgerbedürfnisse oder organisatorische Entwicklungen. Digitale Lösungen, die auf  optimierten Prozessen basieren, können diese Änderungen besser bewältigen, weil die  zugrundeliegende Prozesslogik klar definiert ist und flexibel angepasst werden kann. 

Prozessbasierte Digitalisierung schafft auch die organisatorischen Voraussetzungen für  kontinuierliche Anpassung. Mitarbeitende mit Prozesskompetenz können  Veränderungsbedarfe früher erkennen und konstruktive Verbesserungsvorschläge entwickeln.  Die Verwaltung wird zu einer lernenden Organisation, die ihre digitalen Arbeitsweisen  kontinuierlich weiterentwickelt. 

Technologieunabhängigkeit

Ein weiterer Nachhaltigkeitsvorteil liegt in der relativen Technologieunabhängigkeit  prozessbasierter Ansätze. Da der Fokus auf den Prozessen liegt, nicht auf spezifischen  Technologien, bleiben die Optimierungsergebnisse auch bei Technologiewechseln erhalten.  Neue Software kann die bewährten Prozesse übernehmen und weiterentwickeln. 

Diese Technologieunabhängigkeit reduziert auch das Risiko der Abhängigkeit von einzelnen  Anbietern und ermöglicht strategischere Entscheidungen bei der Softwareauswahl. Die  Verwaltung behält die Kontrolle über ihre Prozesse und kann Technologien nach ihrem  Nutzen für die Prozessunterstützung bewerten. 

Übertragbarkeit auf andere Bereiche

Erfolgreich digitalisierte Prozesse schaffen Vorbilder für andere Verwaltungsbereiche. Die  entwickelte Methodik, die erprobten Qualitätsstandards und die gewonnenen Erfahrungen  können systematisch auf weitere Prozesse übertragen werden. So entsteht ein  Multiplikatoreffekt, der die Digitalisierung der gesamten Verwaltung beschleunigt. 

Besonders wertvoll ist die Übertragbarkeit von Change-Management-Erfahrungen. Teams,  die bereits erfolgreich Digitalisierungsprojekte durchgeführt haben, können andere Bereiche  bei deren Digitalisierungsvorhaben unterstützen und als interne Multiplikatoren wirken. 

 

 

Ausblick: Die prozessgetriebene digitale Verwaltung der  Zukunft

Verwaltungen, die Digitalisierung konsequent prozessbasiert angehen, entwickeln sich zu  adaptiven, lernenden Organisationen. Sie verstehen Digitalisierung nicht als technisches  Projekt, sondern als kontinuierlichen Organisationsentwicklungsprozess. Diese Haltung wird  in einer zunehmend digitalen Welt zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil. 

Die digitale Verwaltung der Zukunft zeichnet sich durch nahtlose, bürgerorientierte Prozesse  aus, die Technologie intelligent nutzen, um Verwaltungsleistungen zu verbessern. Dabei steht  nicht die Technologie im Mittelpunkt, sondern der Nutzen für Bürger und Mitarbeitende.  Prozessmanagement bildet das Fundament dieser zukunftsfähigen Verwaltung – es schafft die  organisatorischen Voraussetzungen für erfolgreiche Digitalisierung und kontinuierliche  Innovation. 

 

 

Warum prozessbasierte Digitalisierung mit der GfV  nachhaltige Transformation schafft

Die GfV verbindet über 18 Jahre Prozessmanagement-Erfahrung mit fundiertem  Digitalisierungs-Know-how zu einem ganzheitlichen Transformationsansatz. Wir verstehen  Digitalisierung nicht als IT-Projekt, sondern als Organisationsentwicklung, die Menschen,  Prozesse und Technologie gleichermaßen berücksichtigt. 

Was unseren Ansatz auszeichnet: 

  • Process-First-Philosophie: Systematische Prozessoptimierung vor  Technologieauswahl 
  • Umfassende Verwaltungsexpertise: Erfahrung aus allen Bereichen der öffentlichen  Verwaltung 
  • Bewährte Transformationsmethodik: Erprobtes Vorgehen von der Analyse bis zur  nachhaltigen Implementierung 
  • Technologiepartnerschaften: Zugang zu führenden Plattformen wie PICTURE für  integrierte Lösungen 
  • Change-Management-Kompetenz: Systematische Begleitung organisatorischer  Veränderungen 

Wir entwickeln keine IT-Lösungen, sondern schaffen die prozessualen Grundlagen für  erfolgreiche Digitalisierung. Das Ergebnis sind digitale Verwaltungsprozesse, die tatsächlich  funktionieren, von den Nutzern akzeptiert werden und kontinuierlich weiterentwickelt werden  können. Digitalisierung, die nachhaltig wirkt, weil sie auf optimierten Prozessen aufbaut.